Vorstand und Theater

So ist es nicht verwunderlich, dass sich nach dem zweiten Weltkrieg die Steinmetze wieder verstärkt trafen, um die Kameradschaft zu pflegen. Es waren Männer wie Friedel Schmahl, Franz Clever, Josef Spicher, Ferdinand Breidenbach, Hermann Steinbach, Johann Steinbach, Willi Völkel, Herbert Frangenberg, Paul Pütz und Karl Quabach, die unter dem Vorsitz von Hermann Müller die Gilde wieder mit Leben füllte. Schon Ende der 40er Jahre feierte man in dem Gasthaus „Zur Schweiz“ die Reinoldusfeste mit einem Theaterspiel.

1956 wurde zum 250 jährigen Bestehen ein Theaterstück aus der Lindlarer Geschichte „Der Lenkeler Bessemsbenger“ aufgeführt. Dieses Theaterstück ist von Carola Lob, die 1951 verstarb. Sie hat es der Lindlarer Reinoldus Gilde gewidmet.

Neben dem Theaterstück fand am 06. Januar eine Feierstunde im Kinosaal (frühere Kaiserhalle, heute Norma) statt. Sonntags nach der Festmesse war der traditionelle Frühschoppen. So war auch in den folgenden Jahren das Reinoldusfest für jeden Lindlarer etwas Besonderes. Als 1973 die Gaststätte „Zur Schweiz“ geschlossen wurde, wechselte man zur neuen Dreifachturnhalle und führte hier von 1974 – 1977 die Theaterstücke auf.

Theatergruppe 1981

Theatergruppe 1981

Vorne sitzend : Helmut Schmitz, Ernestine Bidinger, Doris Kümper, Zita Homberg, Helga Frangenberg , Sabine Bülow-Quabach
Hinten stehend : Norbert Delseid, Helmut Müller ,Hermann Josef Stellberg, Winfried Schröder , Lothar Braun, Franz Wohlgemuth, Karl Quabach

Die Steinindustrie hatte nach dem Krieg kaum Einbrüche erlebt. Der Lindlarer Stein erfreute sich nach wie vor großer Beliebtheit. Aus diesem Grunde kamen ständig neue Mitglieder in die Gilde.

Nach der 250 Jahrfeier traten zahlreiche Steinmetze ein. Einige davon waren: Markus Blank, Walter Wolf, Franz Wohlgemut, Dieter Feldhoff, Edwin Neubauer und Siegfried Globke, der seit über vierzig Jahren für die Finanzen des Vereins zuständig ist.

Vorstand 1985

Vorstand 1985

Stehend: Heinz Globke, Hermann Josef Stellberg, Jürgen Kumm, Walter Wolf, Edwin Neubauer, Peter Knauf, Dieter Feldhoff
Sitzend: Hermann Steinbach, Paul Pütz, Franz Wohlgemuth, Siegfried Globke, Markus Blank

1978 wurde zum ersten Mal im Kulturzentrum das Reinoldusfest gefeiert. Auch die 275 Jahrfeier im Jahre 1981 fand hier statt. Bis in die heutige Zeit hat das Reinoldusfest nichts von seinem Reiz verloren. 1982 wurde zum ersten Mal das Theaterstück an zwei Tagen, Freitag- und Samstagabend, aufgeführt. 1992 kam dann noch der Sonntag hinzu.

Zu Beginn des dritten Jahrtausends können wir mittlerweile bis zu fünfzig Fernsehprogramme empfangen. Der Computer hat uns in Freizeit und Beruf immer mehr im Griff. Wir können zu Konzerten und Vorführungen aller sogenannten Stars gehen, die sogar bis nach Lindlar kommen. Um so erfreulicher ist es, dass gerade unsere Theateraufführungen mehr denn je gefragt sind. Ein Jahr bevor die St. Reinoldus Steinhauergilde in Lindlar ihr 300 jähriges Bestehen feiern kann, kam es im Januar 2004 wegen der großen Nachfrage zu einer weiteren Aufführung am Donnerstagabend. Wenn wir heute Rückblick auf 300 Jahre halten, drängt sich die Frage auf, was ist aus den Zielen der Gründerväter geworden? Die Ziele waren: Die Pflege der Kameradschaft, die gegenseitige soziale Hilfe, die Förderung in Beruf und Ausbildung und die Verehrung des hl. Reinoldus als Schutzpatron.

Theatergruppe 2005

Theatergruppe 2005

Stehend : Klaus Hungenberg, Anne Gerlach, Marianna Moskato – Hamann, Georg Höller, Marion Pohl, Detlef Dahl, Lothar Braun, Frank Ulbert ( mit Gewehr ) , Helmut Müller, Stefan Blumberg, Hannelore Gerlach, Ernestine Bidinger, Martin Schmitz
Hockend : Sabine Bülow – Quabach, Monika Kuhn

Früher traf man sich am 7. Januar mit den Meistern, um die Arbeitsverträge für das neue Jahr abzuschließen. Heute übernimmt das Arbeitsamt diese Aufgabe.

Reinoldusstatue

Reinoldusstatue

Die gegenseitige soziale Hilfe und die Berufsförderung ist mittlerweile für alle durch Gesetze geregelt. Geblieben ist der Zusammenhalt der Reinoldusgilde, die die Überschüsse aus den Theaterveranstaltungen an soziale Einrichtungen in Lindlar spendet. Die Verehrung des hl. Reinoldus ist nach wie vor geblieben. Seit 1706 beginnt jedes Reinoldusfest mit einem Festgottesdienst in der Pfarrkirche St. Severin, wo auch heute noch eine Kerze an der Reinoldusstatue entzündet wird. Hier treffen sich die Familien der Steinhauer sowie alle aktiven und sich im Ruhestand befindenden Steinbrucharbeiter. Anschließend versammelt man sich zu einem gemeinsamen Frühschoppen mit Pferdesauerbraten. Das Fest geht oft bis in die Abendstunden. Es wird auch erzählt, dass man einige Steinhauer in den frühen Morgenstunden gesehen haben will.Möge die Bitte aller Steinhauer für die weitere Zukunft nicht unerhört bleiben, wie es in dem alten Reinolduslied heißt:

Sei unser Schutzpatron, o heiliger Reinoldus,
Bitt` Gott für uns um wahren Lohn, o heiliger Reinoldus

So bleibt uns abschließend nur die Hoffnung, dass der Mensch trotz aller Modernisierungen nicht zu weit zurückgedrängt wird, damit wir noch viele Jahre hören werden, dass am 07. Januar die Steinhauer in Lindlar ihres Schutzpatrons, des hl. Reinoldus, gedenken und anschließend ein gemeinsames Fest feiern.

Frühschoppen 7. Januar 2005

Frühschoppen 7. Januar 2005

Hintere Reihe: Josef Heuser, Frank Ulrich, Nizametin Aydin, Thomas Mohnke, Peter Mohnke, Matthias Blumberg, Marc Glessen, Matthias Link.
Mittlere Reihe: Bruno Stiefelhagen , Frank Peffekoven, Pastor Stephan Pförtner, Helmut MüllerStefan Blumberg, Raimund Bürger, Gerd Mohnke, unbekannt , Klaus Hungenberg, Lothar Braun, Meike Mohnke, Gottfried Mauksch
Vordere Reihe: Hermann Lob, Manfred Gerhards,Helmut Schmal, Josef Peffekoven, Walter Wolf, Bernhard Stiefelhagen

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